18.02.2014 - Kötztinger Umschau

Weil es nur eine Chance für den ersten Eindruck gibt

Gute Manieren machen vieles leichter: Coach Martin Köppl übte mit den Grundschülern gutes Benehmen.

Wie grüße ich richtig? Die Kärtchen mussten von Grundschülern entsprechend zugeordnet werden.

 

 

 

 

 

ARRACH. In der heutigen schnelllebigen und durch Konkurrenzdruck geprägten Zeit ist es besonders wichtig, mit gutem Benehmen und korrekten Umgangsformen einen guten Eindruck zu hinterlassen. Freundlichkeit, Höflichkeit und gutes Benehmen sind Mittel, die den Weg zum Erfolg im Umgang mit anderen und mit einem selbst leicht machen. Schon für Kinder gilt: ein freundliches und anständiges Auftreten öffnet so manche Tür auf dem Weg zum Erwachsenwerden und im späteren Berufsalltag. Etikette, Anstand und Respekt gegenüber anderen Mitmenschen gehört ebenso zum Benehmen wie Tischmanieren, Hilfsbereitschaft und eine höfliche Umgangsform.


Was Hänschen nicht lernt ...

Eine frühzeitige Förderung gemäß dem Motto „Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr“ ist dabei von Vorteil, zumal das Üben in der vertrauten Gemeinschaft viel leichter ist. Aus diesem Grund lud die Grundschule Arrach mit „Benimm-Coach“ Thomas Martin Köppl aus Rinchnach einen Experten zu diesem Thema für einen Kurs an die Schule ein. Er ist der Meinung, dass die Umgangsformen die Persönlichkeit prägen und hat deswegen speziell auf die Altersgruppe der Grundschüler zugeschnittene Programme entwickelt, die durch interaktive Wissensvermittlung in kurzweiliger Form und ohne Anstrengung Benimmregeln vermitteln. Für die Klassen 1 und 2 war der Kursinhalt in einer sehr spielerischen Form aufgebaut, während bei der Jahrgangsstufe 3 und 4 auch Verhaltensweisen, welche für den Tagesablauf außerhalb der Schule wichtig sind, behandelt wurden. Mittels des virtuellen Würfelspiels „Benimmcheck“, das in Themen-, Fragen- und Bonusfelder eingeteilt war, erarbeitete Köppl zusammen mit den Kindern Themen, welche den Umgang miteinander erleichtern sowie soziale Kompetenzen und Verhaltensformen im Schulleben. Unterbrochen wurde das Seminar immer wieder von praktischen Aktionen und etwas Magie. Zur „Begeisterungssteigerung“ gab es ab und zu etwas Süßes.                                               Eingangs besprach der Fachmann mit den Schulkindern die theoretischen Grundlagen dazu. Ein Gruß verbindet Menschen und zeugt von der Wertschätzung für den anderen. „Grüßen tut nicht weh, aber schafft eine freundliche, persönliche Atmosphäre.“, erklärte Köppl. Verschiedene Grußformen (Hey, Guten Tag, Habe die Ehre, Grüß Gott, Servus usw.) konnten von den Schülern meist intuitiv zum richtigen Gesprächspartner (Erwachsener, Freund/Freundin oder Lehrer) anhand von Kärtchen zugeordnet werden. „Du“ oder „Sie“ wurden personenbezogen angewendet. Angewohnheiten wie Niesen und Gähnen wurden behandelt, wenn auch schon viele Kinder wussten, dass man am besten in den angewinkelten Ellenbogen niest und sich beim Gähnen die Hand vorhält. Erarbeitet wurden  täglich auftretende Situationen im Schulalltag und im Bus. Während vielen Schülern das Aufhalten von Türen schon geläufig war, musste das Türen auf- und zumachen sowie das Verhalten im Treppenhaus und auf den Fluren nochmals in Erinnerung gerufen werden. Eine Geschichte zum Thema „Ehrlichkeit“ machte deutlich, dass es bei einem begangenen Fehler (z. B. dem Zerschlagen einer Fensterscheibe) trotz allem von Vorteil ist, den Sachverhalt umgehend ehrlich zuzugeben und  sich zu entschuldigen. Darf man sich im Supermarkt an der Kasse vordrängeln, Klauen oder Früchte im Obstregal probieren? Die Kinder fanden zusammen mit Martin Köppl sehr schnell die Antwort darauf.


Praktische Hilfe auch für die Schule

Gar nicht so leicht fiel dagegen der richtige Umgang mit dem Besteck, aber durch Hilfestellung des „Meisters“ gelang auch diese Herausforderung. Eine praktische Aktion zeigte anschaulich, wie sich eine Beleidigung auf die Beteiligten auswirkt. „Wie man in den Wald hineinruft, so hallt es auch wieder heraus.“, legte der Coach den Schülern nahe und ermahnte sie dazu, ihre Mitschüler und Mitmenschen so zu behandeln, wie man selber behandelt werden möchte. Besonderer Wert wurde auf gegenseitigen Respekt und Rücksichtnahme gelegt. Und da Ordnung auch das halbe Leben ist und viel Zeit mit unnötigem Suchen vergeudet wird, fand auch dieses Thema Platz bei den Lerninhalten. Am Ende des Seminars erhielt jeder junge Teilnehmer ein Zertifikat, welches die Teilnahme und das Wissen um gutes Benehmen bescheinigt, verbunden mit der Hoffnung, dass die Schüler das Gelernte auch in die Tat umsetzen. 

 

Bericht: Regina Pfeffer