16.07.2010 - Plattlinger Anzeiger

Knigge-Kurs: Was sich gehört und was nicht

Benimm-Coach Thomas Martin Köppl informierte Jugendliche an Hauptschule Plattling

Plattling.(lie) Wichtiges über Stil, Etikette und Umgangsformen erfuhren am vergangenen Montagvormittag die Schüler/innen der Klasse M8 an der Hauptschule Plattling. Zu Gast war der Passauer Benimm- Coach Thomas Martin Köppl, der den Jugendlichen in einem Benimm- Training näher brachte, was sich richtig gehört.


Zur Einstimmung auf das Seminar gab es erst mal ein Benimm-Rätsel, das die Mädchen und Jungen recht gut meisterten. Viele Fragen konnten hierzu richtig beantwortet werden. Das Quiz beinhaltete beispielsweise wichtige Aspekte zum richtigen Händedruck, zur passenden Kleidung oder zum Rauchen in der Öffentlichkeit. Das richtige Handreichen, erklärte Köppl, kann leicht zuhause trainiert werden. Dafür nehme man eine weiche Eiertomate und drücke diese langsam zusammen. Sieht man leichte Fingerabdrücke an der Frucht, hat man perfekt „die Hand geschüttelt“. In manchen Gesellschaftskreisen, erfuhren die Jugendlichen, ist es üblich, sich mit einer „Akkolade“ zu begrüßen. Eine Akkolade ist ein angedeuteter Wangenkuss, bei dem die Lippen auf keinen Fall das Gesicht des anderen berühren. Welcher „Titel“ ist der höhere? Hat eine Person einen Adelstitel, wie Graf oder Baron, so ist dieser Titel höher als ein Doktortitel, erfuhren die Kursteilnehmer. In Deutschland ist ein Adelstitel noch immer der ranghöchste Titel. Bei den Doktortiteln ist auf jeden Fall ein „Dr.med“ (Doktor der Medizin) in einem höheren Rang als ein„Dr.hc“ (Doktor ehrenhalber). Wie verhalte ich mich richtig in einem Restaurant? Dies veranschaulichten die drei „Schauspieler“ Linda, Merve und Stefan in einem Rollenspiel. Hierbei sollten die drei alles falsch machen, was man nur falsch machen kann, damit ihre Klassenkameraden die Fehler herausfinden. So aß man in der Restaurantszene zeitweise mit den Fingern, stocherte im Essen seines Gegenüber herum. Servietten flogen durch die Gegend, am Tisch wurde „gequalmt“, was das Zeug hielt und am Ende des Essens rief der Gast „i mächt zoin!“ Anschließend wurden die „Stilbrüche“ besprochen, wobei die Jugendlichen viel Interesse zeigten und zudem ihren Spaß hatten. Zurecht erntete die kleine Aufführung der drei Schüler mächtigen Applaus. Am Tisch solle man auch kein „Zappelphilipp“ sein, betonte der Coach. Ein „Hinlümmeln“ auf dem Stuhl sei ein absolutes „No-go“, auch solle man ein Aufstützen mit den Ellenbogen vermeiden. Am besten, man legt beide Handgelenke auf die Tischkante, sitzt aufrecht und gerade. Diese und viele weitere Dinge über den richtigen „Benimm“ fanden die Teilnehmer als sehr aufschlussreich und interessant. Nun wissen wahrscheinlich die meisten Schüler der Klasse M8, wie man sich in der Gesellschaft richtig verhält.