09.05.2011 - Plattlinger Zeitung

Das richtige Benehmen will geübt sein

45 Teilnehmer beim Benimmseminar des Gartenbauvereins

Stephansposching. In unserem Leben haben wir eine Menge von Umgangsformen, Benehmen, Takt und Diplomatie gelernt. Einige Methoden haben sich entwickelt oder durchgesetzt, aber so manche Feinheiten sind auch wieder auf der Strecke geblieben, oder in Vergessenheit geraten. Um diese aufzufrischen, hat der Gartenbauverein Stephansposching am Freitag im Gasthaus Huber in Loh ein Benimmseminar organisiert. Vorsitzender Herrmann Mätzner begrüßte die 45 Teilnehmer zu dem Seminar "Richtiges Benehmen, nur besser". Benimmcoach Thomas Martin Köppl stellte sein Programm vor: Distanzlehre, die Grundregeln des Benehmens, Restaurantbenehmen, Fest- und Geschäftsessen sowie das Benehmen in der Öffentlichkeit. Salat nicht schneiden und Distanz halten Die Praxis wurde bei einem Sechs-Gänge Menü gelehrt. Dies sollte den Teilnehmern aufzeigen, wie man richtig isst, wie etwa mit den Früchten des Cocktails umzugehen ist, dass der Salat nicht mit dem Messer zu schneiden ist oder die geliebten Spaghetti nicht mit dem Löffel in den Mund geschoben werden. Begonnen wurde mit einem Quiz, das aufzeigte, welche Fehler man in der Öffentlichkeit begehen kann, Kleinigkeiten, die aber einen schlechten Eindruck hinterlassen: Dazu gehört, unter anderem, im Gespräch abwesend zu sein, jemanden zu berühren, zu rauchen, aber auch die offene Anzugjacke oder Hände in der Hsentasche. Zweiter Punkt war die Distanzlehre. Der richtige Abstand zwischen Personen im Geschäfts- und Privatleben muss unbedingt eingehalten werden, da es sonst beim Gegenüber auch zu Abwehrhaltung kommen kann. Behandelt wurde auch das Verhalten in der Öffentlichkeit, nur den Nachbarn, in der Kirche, beim Arzt, ganz einfach unseren Mitmenschen gegenüber. So zeigt auch ein gutes Benehmen den Respekt, die Rücksicht und das Verständnis gegenüber den Menshen, der Kreatur und der Natur. Ratsch und Tratsch ist zu vermeiden, da dabei nur das Falsche herauskommt. Jeder kennt das Dinderspiel "stille Post". Über Krankheiten in der Öffentlichkeit zu reden, sollte man ebenso unterlassen, wie jemanden zu begrüßen, ohne dabei die Sonnenbrille abzunehmen. Auch auf der Straße zu essen gehört sich nicht.

 

In einem Rollenspiel wurden sehr deutlich aufgezeigt, was man so alles falsch machen kann. Herumlümmeln, lautes Zuprosten, den anderen im Teller herumstochern, rauchen, grölen und zum Schluss ein lautes "i mächd zoin" - alles ein absolutes "No-Go" - also unmöglich. Dinge, wie der Umgang mit dem richtigen Glas, der Serviette bis hin zum Trinkgeld wurden des Weiteren behandelt. Wie fatal gewissen Handbewegungen oder Gesten im Ausland sein können, wo sie oft ganz andere Bedeutungen haben, als bei uns, erklärte der Referent anschaulich und bat dringend darum, darauf zu verzichten. Im Anschluss an ein weiteres Rollenspiel, das verdeutlichte, wie man sich korrekt in einem Restaurant zu verhalten hat, wurde jedem Teilnehmer ein Zertifikat über die aktive Teilnahme an dem Benimm-Seminar ausgehändigt. Ein Besuch des Seminars, das sich bis spät in die Nacht zog, zeigte, dass so manches Vorstellungsgespräch, eine Unterredung mit einem Vorgesetzten der sogar der Besuch der Schwiegermutter - der nicht so verlaufen ist, wie man sich das vorgestellt hatte, vielleicht auch am eigenen Benehmen lag. -kle